Schüler:innen berichten über ihre Motivation und erste Erfahrungen bei den verschiedensten Praktika
Markus
„Ich habe meine Berufung gefunden“, sagt Markus Wallner, gelernter Isolierer. Zehn Jahre lang arbeitete der St. Johanner auf dem Bau, im Betrieb seines Vaters. Und wusste irgendwann: Das kann und will ich nicht bis zur Pension machen. Ein Jahr lang nahm er sich eine Auszeit, um sich neu zu orientie-
ren. Als er im Pflegeheim Oberndorf „schnupperte“, wusste er schon am ersten Tag: Das ist es! „Es fühlt sich einfach so gut und richtig an, mit den Menschen zu arbeiten, für sie da zu sein“, sagt er. Weil es für die Anmeldung zum Kurs für die Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz zu diesem Zeitpunkt zu spät war, schrieb er sich für die Ausbildung zur Heimhilfe ein und wird darauf aufbauen. Auch den Weg zum Bachelor schließt er nicht aus. Er kann sich auch vorstellen, später im Krankenhaus zu arbeiten – „aber das wird sich weisen.“
Christian
Christian Maier, 45 Jahre alt, in Itter daheim, ist gelernter Maler und war 25 Jahre im Außendienst tätig. Außerdem ist er Ehemann und Vater von zwei Kindern. Und Schüler im Medicubus – er absolviert die Ausbildung zur Pflegefachassistenz. „Eigentlich wollte ich schon als Jugendlicher etwas im sozialen Bereich machen, aber es hat sich nie etwas ergeben. In den letzten Jahren wurde der Wunsch immer stärker, und nun bin ich hier im Medicubus“, erzählt er. Förderung und die Pflegestiftung Tirol hätten ihm den Umstieg ermöglicht, sagt er. „Man hat ja Verpflichtungen.“ Die Arbeit bei den Praktika fühlte sich gut und richtig an, „man kann Menschen helfen und bekommt dafür viel zurück.“ Unter seinen Mitschülern finden sich Schulabgänger ebenso wie „erfahrenere“ Jahrgänge. „Ein bunter Haufen, und alle ticken wir ähnlich. Schön!“
Anna Maria
Die Hopfgartnerin sagt, sie wollte immer einen Beruf ergreifen, bei dem man etwas bewirken kann, bei dem man gebraucht wird – der Gesundheitsbereich lag nahe. Auch deshalb, weil sie sich für alles interessiert, was den menschlichen Körper betrifft. Nach der Matura nahm Anna Maria Misslinger das Bachelorstudium im Medicubus auf. Sie hat bereits einige Praktika absolviert. „Die Ausbildung läuft super, ich habe schon viel gelernt“, berichtet sie begeistert. Sie findet es cool, dass die Schule und der mögliche Arbeitgeber, das Krankenhaus, so vernetzt arbeiten. Und dass alles so modern ist und die Lehrer:innen kompetent und nett sind. „Ich werde mir dank meiner Ausbildung wohl nie Sorgen machen müssen, einen Job zu bekommen. Ich finde, das ist ein beruhigender Gedanke“, sagt sie.
Hannah
„Danke ist ein großes Wort“, sagt Hannah Wurzenrainer. Sie hört es oft. Hannah ist im zweiten Jahr der Ausbildung zur Pflegefachassistenz im Medicubus und hat vorher die LLA Weitau besucht. Auch ihre Mutter übt einen Pflegeberuf aus, sie erzählte ihrer Tochter oft davon und tut es noch. Jetzt tauschen sich die beiden über medizinische Themen aus und über das, was sie mit den Menschen erleben. „Man bekommt so viel zurück für das, was man leistet. Und es ist ein schönes Gefühl, wenn man anderen helfen kann. Das macht mich zufrieden“, so Hannah. Sie hat bereits Praktika im Sozialsprengel, im Altersheim und im Krankenhaus absolviert. Wohin es sie letztendlich ziehen wird, steht noch nicht fest. „Es gibt so viele Fachbereiche und damit so viele Möglichkeiten, da findet jeder seinen Bereich“, meint sie. Nach Abschluss der Ausbildung wird sie zuerst einmal eine Zeitlang arbeiten und dann eventuell noch das Bachelorstudium dranhängen. Die nötigen Prüfungen für den Zugang zum Studium zu bestehen, traut sie sich auf jeden Fall zu. Sie kann sich sogar vorstellen, einmal Lehrerin im Medicubus zu werden. Aber all das ist Zukunftsmusik …
Alex
„Es ist ein schönes Gefühl, wenn man in Situationen, die für Menschen oft schwierig sind, einen positiven Impact setzen kann“, so beschreibt Alex Powell den Grund dafür, dass er im Medicubus die Pflege-Diplomausbildung absolviert. Der gebürtige Londoner hat sich vor einigen Jahren in Österreich niedergelassen. Weil er einen Job brauchte, nahm er einst eine Stelle im Transportdienst im Krankenhaus St. Johann an. Er stellte fest, dass die Begegnungen mit den Menschen erfüllend waren und verspürte bald den Wunsch, mehr für sie tun zu können. Als seine Sprachkenntnisse ausreichten, begann er die Ausbildung und wird sie heuer abschließen. Wie alle anderen Schüler:innen des Medicubus ist er sich sicher, dass die Pflege jener Beruf sein wird, der ihn glücklich und zufrieden macht. Wie gut, dass es Menschen wie Markus, Christian, Anna Maria, Hannah und Alex gibt – wir brauchen sie.
Doris Martinz