Alexander Hronek über Standorte und die weitere Vorgehensweise

Seit einigen Jahren begleiten „Smileys“ die Auto­fahrer:innen in St. Johann: Wenn man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält, zeigt die digitale Anzeigetafel einen fröhlichen, wenn man zu schnell unterwegs ist einen traurigen Smiley. „Gebracht hat das bislang wenig oder zu wenig“, so Ale­xander Hronek, in der Gemeinde zuständig für den Verkehr. Der Gemeinderat gab schließlich grünes Licht für die Einführung von Radarkästen. Man beauftragte das Büro „Hirschhuber und Einsiedler“ mit dem Erstellen eines Verkehrsgutachtens, das nun vorliegt und 51 Seiten umfasst.
„An 16 Standorten, die für den Ort relevant sind, wurden mittels ,Seitenradar’, das aussieht wie ein Schuhkarton, insgesamt 14.000 Geschwindigkeitsmessungen vorgenommen“, berichtet Hronek. Die Messungen waren notwendig, denn Radarkästen oder -säulen dürfen nur an Stellen platziert werden, an denen die Durchschnittsgeschwindigkeit um mindestens 10 km/h zu hoch ist. Es blieben sieben Standorte übrig, die für Radarmessungen in Frage kommen, bei allen anderen fährt der Durchschnitt der Lenker:innen nicht zu schnell. „Auch wenn das subjektiv anders ist, man nimmt ja nur die Ausreißer, die Raser wahr“, so Hronek.
Ernüchternd sei das Ergebnis im Bereich des KIM (Kindergarten): Bei der 30er-Beschränkung wurde eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 50 km/h gemessen, 85 % der Autofahrer:innen sind (deutlich) zu schnell unterwegs.
Das Gutachten samt Empfehlungen geht nun an die Bezirkshauptmannschaft, die es verordnet – sofern es als schlüssig angesehen wird. Danach ist die Landespolizeidirektion am Zug, die ebenfalls ihr OK geben muss, bevor das Radar-Konzept umgesetzt werden kann. Zu klären ist mit dieser Institution auch der Verteilerschlüssel der Einnahmen, die erzielt werden. Leichter ginge die Installation, wenn St. Johann über einen eigenen Gemeindepolizisten/eine eigene Gemeindepolizistin verfügen würde, so Hronek, denn die Kästen oder Säulen müssen von der Polizei gewartet werden.
Werden die notwendigen Genehmigungen erteilt, sollten die Radaranlagen bis Frühjahr/Sommer 2024 installiert werden. Sie sind jedenfalls in der Höhe von € 180.000,- budgetiert. 

Doris Martinz

 

Mögliche zukünftige Radar-Standorte:
• Innsbrucker Straße im Bereich KIM
• Volksschule/Sonderschule Neubauweg
• Kreuzung Innsbrucker Straße/Velbenstraße
• B 176, Kreuzung Loferer Straße, Auffahrt Gasteig
• Kreuzung Postfeld, Abbiegung Mittelschule
• Kreuzung Baumoos nach Stempel Dinger
• Eichenhof