Wechsel in der Zeitpolster-Führung

Seit vier Jahren gibt es das Zeitpolster-Team in St. Johann. Zirka 40 Helfende kümmern sich um zirka 60 zu Betreuende: Sie gehen mit ihnen spazieren, übernehmen Einkäufe, schauen auf die Kinder und vieles mehr. Für jede Stunde, die die Helfenden leisten, wird ihnen eine Stunde auf ihr Zeitpolster-Konto gutgeschrieben. Wenn sie später selbst einmal Hilfe benötigen, können sie darauf zurückgreifen.
An der Spitze stand in diesen vier Jahren Maria Achorner. Sie hatte die Gruppe – mit tatkräftiger Unterstützung von Christl Schneider – gegründet. „Aber jetzt bin ich müde geworden. Eine Organisation aufzubauen, bringt viel Arbeit mit sich“, sagt die 74-jährige St. Johannerin. Mit Annemarie Steiner hat sich eine Nachfolgerin gefunden, sie übernahm mit 1. Mai dieses Jahres die meisten von Marias Agenden. „Annemarie ist ein absoluter Glücksfall“, meint Maria.
Die neue Leiterin der Zeitpolster-Gruppe in St. Johann ist 61 Jahre alt. Sie war fast 38 Jahre lang bei einem Kitzbüheler Textilunternehmen beschäftigt, zuletzt in der Planungs- und Produktionssteuerung. „Es war eine tolle Zeit“, erzählt sie. Nach der Pensionierung habe sie es ein paar Monate lang genossen, frei von Verpflichtungen zu sein. Dann aber habe sich der Wunsch nach einer neuen Herausforderung eingestellt – nach einer sinnvollen Tätigkeit, die viel Freiraum lässt. Da stieß sie im Fernsehen auf einen Bericht über Zeitpolster: „Ich habe gleich gewusst, dass das etwas für mich sein könnte.“ Annemarie war nämlich vor zwei Jahren gleichzeitig an beiden Knien operiert worden. „Zum Glück war meine Familie für mich da und unterstützte mich. Aber was, wenn ich niemanden gehabt hätte? Aus dieser Überlegung heraus war ich sofort begeistert von der Idee, die hinter Zeitpolster steckt“, so Annemarie. Anfang Jänner dieses Jahres registrierte sich Annemarie auf der Homepage, schon am nächsten Tag meldete sich Maria bei ihr. Wenig später war für letztere klar, dass Annemarie ihre Nachfolgerin sein könnte.

Weitere Helfende gesucht

Immer mehr Menschen wenden sich mit Anfragen an die Gruppe. Deshalb sucht man nach weiteren Helfenden – vor allem jüngeren. Maria: „Der Gedanke, dass wir selbst Hilfe brauchen, kommt näher. Wir brauchen also Nachwuchs.“ „Der große Vorteil bei uns ist ja, dass man Umfang und Zeit selbst bestimmen kann“, erklärt Annemarie. „Auch wer nur einmal im Monat eine oder zwei Stunden etwas Sinnvolles für andere tun will, der ist bei uns herzlich willkommen. Der Umgang mit den Klientinnen und Klienten ist sehr bereichernd, man bekommt so viel Positives zurück.“ Da es auch Anfragen aus Kirchberg, Aurach und Jochberg gibt, sucht man Helfende aus diesen Orten.
Annemarie übernimmt – neben der Leitung der Gruppe –­ derzeit noch zwei Betreu­ungen.
Die betreute Person zahlt pro Stunde 9,- Euro. Die Verrechnung erfolgt über die Zentrale in Vorarlberg.
„Wir haben mittlerweile auch eine Dame, die von der Helfenden zur Klientin wurde“, erzählt Maria. Jene freue sich sehr, dass sie nun auf die Stunden ihres Kontos zugreifen und Unterstützung im Alltag in Anspruch nehmen könne.
Maria wird Zeitpolster natürlich erhalten bleiben. „Ihre Erfahrung aus den letzten vier Jahren ist ein Schatz, den wir bewahren“, so Annemarie. Maria betreut weiterhin zwei Klientinnen und nach wie vor jeden Montag im Pfarrhof die kostenlosen Karten-Spiel-Nachmittage, zu denen alle eingeladen sind, die Lust auf eine spannende „Partie“ haben. Schaut vorbei!
Doris Martinz

Zeitpolster schafft attraktive Möglichkeit zur Altersvorsorge:

Über 1.500 Menschen sind österreichweit im Einsatz, 75.000 Stunden wurden bereits angespart.
Weitere Infos und Anmeldung auf
www.zeitpolster.com