In St. Johann treffen sich jeden Dienstag 33 Unternehmer:innen, um über Empfehlung mehr Umsatz zu machen.
Der frühe Vogel macht mehr Umsatz, so könnte das Motto bei BNI, Business Network International, in St. Johann lauten. Denn die Mitglieder des Chapters Wilder Kaiser treffen sich jeden Dienstag bereits um sieben Uhr morgens in den Seminarräumen des Hotels Post in St. Johann. Die ersten kommen gar schon um halb sieben. Was treibt sie so früh aus den Betten? Es geht um „Networking“, ums Netzwerken und darum, durch gegenseitige Empfehlung mehr Umsatz zu generieren. Umsatz, den man sonst nicht gemacht hätte. Die frühe Morgenstunde gewährleistet, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer nicht zu viel Zeit des Arbeitstages verlieren. Während des Meetings wird gefrühstückt, pünktlich um 8:30 Uhr ist es für gewöhnlich beendet. Wer will und Zeit hat, hängt noch ein halbes Stündchen dran – für Gespräche unter vier Augen.
Freunde gewinnen
33 Mitglieder zählt das BNI Chapter Wilder Kaiser derzeit. Sie alle kommen aus der Region und aus den unterschiedlichsten Branchen: Coaching, Personalentwicklung, IT, Gesundheit, Versicherung, Immobilien, Handel und mehr. Jedes Fachgebiet kann nur einmal vertreten sein, es gibt beispielsweise nur einen Tischler oder nur eine Rechtsanwältin. Stark – und sehr erfolgreich – tritt die Baubranche im Chapter auf. Andreas Haider von „Adlerblick Altbausanierung“, Saalfelden, ist seit Jahren Mitglied bei BNI. „Das Netzwerk ist für mich sehr wertvoll, da ich österreichweit mit Handwerkern, Planern und Architekten zusammenarbeiten kann“, sagt er. Christine Pesl, als Finanzierungsvermittlerin Mitglied beim BNI Chapter Wilder Kaiser und „Schatzmeisterin“: „Unser wöchentliches BNI-Frühstück macht einfach Spaß, und es sind ausgezeichnete Netzwerkpartner dabei, die ich jedem Häuslbauer wärmstens empfehlen kann.“ Tobias Freisinger vom SR Schauraum in Oberndorf berichtet, dass er im BNI anfangs vor allem eine Möglichkeit sah, um Kontakte und schlussendlich Aufträge zu generieren. „Aber mit der Zeit entwickelte sich mit vielen Mitgliedern nicht nur eine geschäftliche, sondern auch eine freundschaftliche Beziehung, und das fühlt sich einfach gut an.“
„Man nimmt jede Woche was Neues mit“, sagt Gerald Kessler von Kessler2 Architektur in Mittersill. Dass „viele gute Firmen unter einem Dach zusammenkommen“, weiß Georg Hirschbichler vom Bodenstudio in Zell am See zu schätzen. Ins selbe Horn stoßen auch Hubert Schipflinger von ProPlan in Kitzbühel und Stefan Hofer, von der gleichnamigen Tischlerei in Oberndorf. „Der gemeinsame Austausch ist sehr bereichernd und produktiv“, so ihr Tenor.
Mehrfacher Gewinn
Die morgendlichen Treffen sind gut organisiert und strukturiert. Jedes Mitglied bringt in einem Kurzvortrag die Stärken seines Unternehmens oder auch Aktuelles auf den Punkt. Das hilft nicht nur den anderen beim Empfehlen, sondern hält jeden Unternehmer/jede Unternehmerin dazu an, sich selbst mit dem eigenen Betrieb auseinanderzusetzen. „Ein nützlicher Nebeneffekt,“ so Chapterdirektor Alexander Lechner von Hager Braito in Reith bei Kitzbühel. „Man trainiert beim BNI zudem das freie Sprechen vor den Anwesenden, das kommt Jungunternehmer:innen, aber auch uns allen zugute.“
Das Motto des BNI lautet: „Wer gibt, gewinnt.“ Man setzt sich füreinander ein, empfiehlt nach bestem Wissen und Gewissen und erhält dafür selbst jede Menge Geschäftschancen. Das Geben und Nehmen ist für die Mitglieder mehr als eine Möglichkeit der Kundengewinnung, es ist eine Lebenseinstellung. „Wir helfen und engagieren uns, weil wir nicht nur wirtschaftlich, sondern auch emotional davon profitieren“, erklärt Mitgliederkoordinator Alfred Forthuber von Forthuber Coaching, St. Johann. „Wir gehen nach dem Meeting immer mit einem positiven Gefühl in den Arbeitstag.“
Wer ganz unverbindlich einmal bei einem BNI-Treffen in St. Johann dabeisein will, meldet sich am besten online auf www.bni-tirol.at an. Visitenkarten nicht vergessen!
Übrigens: Seit Anfang des Jahres ist auch die St. Johanner Zeitung BNI-Mitglied. Es funktioniert und macht Spaß!
Doris Martinz