Philip Koppensteiner ist Lehrling der Elektrotechnik bei Steinbacher. Vom Funken, der übersprang, und mehr.
Eigentlich habe er ganz andere Pläne gehabt, gesteht Philip bei unserem Gespräch in der Werkstatt bei Steinbacher Dämmstoffe in Erpfendorf. Kindergartenpädagoge habe er werden wollen, „aber mit der Schule hat es nicht so gut geklappt“, erzählt er mit einem verschmitzten Lächeln. Mit der Lehre funktioniert es nun besser, es funktioniert sogar richtig gut, meint er mit Nachdruck. Er ist jetzt im dritten von insgesamt vier Lehrjahren und hat sich schon einiges an Fachwissen angeeignet. Dass er beim bekannten Dämmstoff-Produzenten gelandet ist, hängt mit seinem Opa zusammen – er ist Werksleiter bei Steinbacher. Philip durfte einen Monat lang ein Praktikum absolvieren und sich dabei die verschiedenen Berufsmöglichkeiten ansehen. Bereiche wie die Kunststofftechnik waren nicht sein Ding, aber bei der Elektrotechnik sprang gleich der Funke über. Er lacht über die Redewendung, die hier genau ins Schwarze trifft und erzählt, was er am liebsten macht: „Bei einem Verteiler mitbauen oder Sachen herrichten, das ist alles spannend“, so der 17-jährige Waidringer. Auch mit den anderen im Elektriker-Team – es umfasst insgesamt sechs Köpfe – auf dem Firmengelände unterwegs und bei den Maschinen im Einsatz zu sein, sei interessant. Er fühlt sich wohl in der Gruppe, kommt mit seinen beiden Ausbildern bestens klar. „Das passt super“, sagt er. Die Elektriker sind derzeit eine reine „Männergesellschaft“, es habe aber auch schon einmal einen weiblichen Elektrotechnik-Lehrling gegeben, erzählt Lehrlingsbeauftragte Sandra Pargger. Man freue sich bei Steinbacher auch über ältere Lehrlinge: „Erwachsenenlehre und Lehre mit Matura – bei uns ist vieles möglich“, informiert sie mich.
Etwas Bauen und Erschaffen
Nach der Lehre will Philip den Zivildienst absolvieren und dann wieder bei Steinbacher einsteigen. Oder doch noch einmal das Thema Kindergartenpädagogik angehen, man wird sehen. „Auf jeden Fall mache ich die Lehre fertig und habe dann einen Beruf, den man immer brauchen kann“, so Philip. Er hat bereits einmal allein, ohne nennenswerte Hilfe, einen Verteiler gebaut, darüber freut er sich. Der Verteiler ist im Einsatz „und er funktioniert einwandfrei“, sagt Philip nicht ohne Stolz. Es fühle sich gut an, mit den eigenen Händen etwas Sinnvolles zu bauen, zu erschaffen, meint er.
In seiner Freizeit sitzt Philip gerne vor der Spielkonsole, spielt Fußball oder ist mit Freunden unterwegs. Skifahren steht jetzt, im Winter, auch auf dem Programm. Ins hauseigene Fitnessstudio „Halle Fit“ hat es ihn noch nicht gezogen. „Mal schauen“, meint er auf meine Frage, ob das vielleicht noch kommt. Mittags fährt er meistens mit dem Opa heim zum Essen, manchmal nimmt er das Angebot der Kantine in Anspruch. „Da gibt es täglich drei verschiedene Gerichte zur Auswahl, und es schmeckt echt super“, erzählt er. Wenn er die Lehrabschlussprüfung nächstes Jahr mit ausgezeichnetem Erfolg besteht, gibt’s für ihn von der Firma ein iPhone als Belohnung. Motiviert das? „Schon“, meint er mit einem breiten Lächeln. Aber zunächst einmal wird er weitere Verteiler bauen und alles lernen, was ein guter Elektrotechniker wissen und beherrschen muss …
Doris Martinz