Konrad Pernstich – Globale Berufskarriere eines Sainihånsers

Ein weiser Spruch lautet: „Das Größte auf dieser Welt ist nicht sosehr wo wir stehen, sondern in welche Richtung wir uns bewegen.“ Für Konrad Pernstich waren es viele Richtungen, die er einschlug und beinah alle waren groß, sehr groß sogar. Mit Schmunzeln erinneret er sich an seine Schulzeit und die Prophezeiung seines Lehrers, der wegen Konrads mangelndem Lerneifers konstatierte: „Aus dir wird nie etwas!“

1944 ist er wie die meisten Sainihånser damals im Sanatorium Hohenbalken in Kitzbühel geboren. Nach Pflichtschule, Matura und Studium an der TU Graz (Allgemeiner Maschinenbau) ging es in die weite Welt, beginnend mit Frankreich, folgend Brasilien, Indonesien, Indien und vielen anderen Ländern. Seine berufliche Kompetenz in führenden Positionen war Siemens eine Menge wert und so hinterließ er als Generaldirektor, technischer Direktor, Vorstands-Vorsitzender und Aufsichtsrat vor allem auf den Ebenen des Energiesektors und der Industrie, der Forschung, Entwicklung sowie des Projekt-Managements bleibende Werte.

Am schönsten ist es daheim

Als technischer Direktor verbrachte er acht Jahre in Rio de Janeiro, fortan fungierte er als Assistent des Vorstandes in Deutschland. Danach leitete er die Vertretung Siemens’ in Jakarta, von dort ging es nach Indien als Generaldirektor von Siemens India mit 12.000 Mitarbeitern. Es folgte der Vorstandsvorsitz des Bereiches Anlagen und technische Dienstleistungen wiederum in Deutschland. Dieser Bereich von Siemens beschäftigte damals in über 90 Ländern Niederlassungen mit 39.000 Beschäftigten. Zusätzlich bekleidete Pernstich Aufsichtsratspositionen in den USA, Deutschland, Frankreich, Australien und Marokko. Vor seinem Übertritt in den Ruhestand war er noch zuständig für den GeschäftsAufbau in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei. Schließlich war er noch 6 Jahre Mitglied des Kuratoriums des Europäischen Forums Alp­bach. Heute noch berät Pernstich als Senior Advisor ein Unternehmen im Bereich „Private Equity“ in London.
Konrads jahrzehntelange Auslandsaufenthalte brachten für ihn eines zutage: Nirgends war und ist die Lebensqualität so groß wie in Österreich. In den 1990er Jahren kam es zum Bau eines Eigenheims in St. Johann, dessen Herzstück eine große, wertvolle Bibliothek ist. Konrads Familienname „Pernstich“ entspringt der Bedeutung „Bärenjagd“. Bären jagt er in seinem wohlverdienten Ruhestand zwar keine, aber sollten diese ähnlich wie der Wolf überhand nehmen, wird er wohl auch diesbezüglich zu Rate gezogen werden.

W. Mitterer