Der Hyundai Inster begeistert uns mit erfrischendem Design und coolen Ausstattungsdetails.
Bei mir ist es Liebe auf den ersten Blick. Die runden Scheinwerfer, die knackig-kompakte Optik, das Heck mit den gepixelten Blinklichtern: Ich finde den Hyundai Inster jung, modern, „poppig“. „Ko-Pop“, meint Autoverkäufer Martin Steinbacher. Das „Ko“ stehe für „Korean“, klärt er mich auf. Und lässt mich wissen, dass in der Mode- und Popkultur derzeit ein großer Hype um „Ko-Style“ herrsche. Wenn der Inster für dieses Design steht, bin ich ein Fan davon. Martin ist es ohnehin schon länger: Er vertraut mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit an, dass er eine Anti Aging Creme aus Korea verwende und jetzt um zwanzig Jahre jünger aussehe. Nach meiner Berechnung wäre er dann gute 70 und geht immer noch täglich zur Arbeit. Was für ein Vorbild!
Scherz beiseite und zurück zum „poppigen“ Hyundai Inster: Der Innenraum ist so cool, jung und erfrischend wie das Außendesign. Was auch tagsüber sofort ins Auge fällt, ist das Ambientelicht über dem Handschuhfach und an den Innentüren – sehr cool, es ist bei unserem Testwagen lilafarben. Über 60 Farbtöne stehen zur Auswahl, da könnte man sich spielen. Mir gefällt die Grafik der digitalen Armaturen und jene des Infotainment-Screens. Ein breites Lächeln zaubert mir später die Grafik ins Gesicht, die erscheint, wenn man per Sprachsteuerung einen Anruf tätigt: bunte Bubbles, die über den Bildschirm tanzen. Sie versetzen mich in Proseccolaune. Navi gibt es übrigens auch.
Auffallend ist der Fahrersitz mit der integrierten Mittelkonsole samt Becherhalter – spart Platz, schafft Freiraum und schaut gut aus. Angetan bin ich auch von den vielen Ablageflächen über dem Handschuhfach, in der Mittelkonsole, in den Türen, etc. Klarerweise gibt es auch eine Smartphone-Ablage mit kabelloser Ladestation.
Auch wenn vorwiegend Hartplastik zum Einsatz kommt: Das Design ist top. Aber wie fährt sich der Hyundai Inster?
Verbrenner schauen dagegen alt aus
Beim rückwärts Ausparken entdecke ich gleich eine nette Spielerei: Die LED-Pixel am Lenkrad leuchten in verschiedenen Farben auf, like it! Wichtiger ist natürlich die Kamera, die Bilder in bester Auflösung liefert. Da könnte sich manch „Großer“ ein Beispiel nehmen. Und beim Fahren? Dazu will ich sagen, dass ich immer wieder mal mit den kleinen Flitzern meiner Töchter fahre. Beides sind Verbrenner, die schon ein paar Jährchen unterwegs sind und über 75 beziehungsweise 90 PS verfügen. Meine Töchter sind ganz zufrieden damit. Aber ich werde sie nicht mit dem Hyundai Inster fahren lassen – sonst steigen sie in ihre Autos wahrscheinlich gar nicht mehr ein. Der Vergleich haut mich nämlich um. Der Hyundai Inster roll ruhig und komfortabel dahin. Als Elektrofahrzeug beschleunigt er schnell und setzt die 115 PS unseres Testwagens unmittelbar um. Bei der Ausfahrt noch frech links hinaus, bevor sich die Lücke schließt? Kein Problem mit dem Inster. Er ist spritzig, schnell, wendig, macht einfach Spaß. Und hat alle Sicherheitssysteme, die man von einem modernen Auto erwartet: Er bietet eines der umfangreichsten Technologiepakete in diesem Segment, einschließlich umfassender Fahrerassistenzsysteme wie eine 360° Übersichtskamera, eine Parkhilfe hinten mit Notbremsfunktion oder einen Toter-Winkel-Assistent mit Monitor.
Als ich am zweiten Testtag in aller Früh an der steilsten Stelle der Eibergstraße einen LKW überhole, kann ich kaum glauben, wie schnell ich „vorbeifliege“. Sind es die 115 PS oder das geringe Gewicht des Wagens? Keine Ahnung, ich bin einfach nur baff.
Schwups, schon bin ich drin
Ein Genuss ist das Parken mit dem Inster: In Kitzbühel suche ich in der Ferienwoche einen Parkplatz. Das Auto vor mir, ein SUV, fährt langsam an einer Parklücke vorbei – zu schmal. Ich bin im nächsten Moment schon drin. Länge 3,82 m, Breite 1,60: Das sind Traummaße, die den Hyundai Inster zum perfekten Stadtauto machen. Dabei entpuppt sich der Inster als echtes Raumwunder: Auf der Rückbank finden auch große Leute gut Platz und viel Kopffreiheit. Man kann sie verstellen und bis zu 16 cm zurückschieben wie die Vordersitze. OK, der Kofferraum wird dann wirklich schmal. Aber wenn auf der Rückbank niemand mitfährt und man die beiden Sitze (einzeln) nach vorne schiebt, bringt man den Wocheneinkauf locker unter. Interessant wird es, wenn man sowohl Rückbank als auch Vordersitze umlegt, dann ergibt sich nämlich eine ebene Ladefläche und man könnte im Inster sogar übernachten oder einen Power-Nap während des Ladevorgangs einlegen. Auf jeden Fall findet aber ein SUP Board (Stand-up Paddle) Platz, und auch die Skier transportiert der Inster.
Alles digital
Natürlich ist „der Kleine“ in digitaler Hinsicht top. Über die „Blue Link“ App auf dem Smartphone kann man mit dem Hyundai Inster kommunizieren. Wenn sich beispielsweise Diebe am Auto zu schaffen machen sollten, bekommt man eine Meldung aufs Handy. Sie kommt auch, wenn man vergessen hat, den Wagen abzusperren. Außerdem kann man via „Blue Link“ das Auto klimatisieren (auch kühlen). Im Winter die Heizung einzuschalten, während man selbst morgens noch im Bad ist? Coole Sache, es macht das Eiskratzen hinfällig und die Fahrt noch angenehmer.
Und wie weit kommt man mit dem Inster?
Die Reichweite ist bei Elektroautos natürlich eines der wichtigsten Themen. Unser Testauto verfügt über eine 49 kWh Batterie. Die Reichweite liegt offiziell bei bis zu 370 Kilometer, wobei wir im Winter natürlich weniger weit gekommen sind. Von 10 auf 80 % lädt der Inster bei optimalen Bedingungen innerhalb von 30 Minuten. Das sind keine Spitzenwerte, und für Urlaubsfahrten mit der Familie ist das Auto auch nicht ausgelegt. Aber wenn man nicht weit zur Arbeit hat, kommt man mit der Reichweite locker aus. Ich fahre beispielsweise 90 Kilometer, um zur Arbeit und wieder nach Hause zu kommen, und auch untertags bringe ich noch einiges an Kilometern zusammen. Die Batterie meines E-Autos ist nicht größer als jene des Inster, und ich komme super klar – ich lade im Büro oder daheim. In den dreieinhalb Jahren, in denen ich elektrisch mobil bin, habe ich noch kein einziges Mal eine öffentliche Ladestation gebraucht.
Was mein Auto nicht hat, sind die Pedals zum Rekuperieren hinter dem Lenkrad. Damit kann man die Energierückgewinnung optimal nützen. Ich rolle beispielsweise auf eine Kreuzung zu und steige nicht auf das Bremspedal, sondern verzögere mit den Pedals – klack, klack, klack. Ich kenne das schon vom Hyundai Kona, gefällt mir. Die Pedals senken den Energiebedarf und schaffen mehr Reichweite.
Was uns auch gefällt, ist der Preis: Ab € 22.490,- (sollte die stattl. Förderung weiterhin angeboten werden ist der Inster für 19.490,– zu haben). Die Zeiten, in denen Elektroautos teurer als ihre Verbrennerkollegen waren, sind vorbei.
Fazit: Wer einen Kleinwagen braucht, ist mit dem Hyundai Inster bestens bedient. Und auf Antiaging Cremes aus Korea kann man getrost verzichten, denn das Auto hält jung. Yep!
Doris Martinz
Das Auto wurde uns zur Verfügung gestellt von
A & H Sparer
Niederhofen 14 a
6380 St. Johann in Tirol
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