Hyundais kleinster SUV punktet mit ansprechendem Design und tollen Details.

Als ich zu A&H Sparer­ in Niederhofen, St.Jo­hann, komme, um das Testauto abzuholen, treffe ich vor der Eingangstür Autoverkäufer Martin Steinbacher an. Er spricht gerade mit einer Kundin, die einen anderen Bayon ein paar Tage lang ausprobiert und gerade zurückgebracht hat. „Der ist super“, meint sie mit strahlendem Gesicht. Ob sie ihn kauft, steht noch nicht fest – sie will sich zuerst noch den kleineren Hyundai i20 ansehen.
Der Hyndai Bayon ist ein Crossover, also eine Mischung aus Geländewagen und Limousine. Und damit ein Auto für alle Fälle – für Stadt und Land – mit etwas mehr Bodenfreiheit. Das schätze ich, denn mir kommen hin und wieder Gehsteigkanten in die Quere. Gut, wenn man das beim Fahren nicht hört und danach nicht sieht.
Von der Optik her gefällt mir der Hyundai Bayon, der gerade ein Facelift bekommen hat, sehr gut. Außergewöhnlich ist die Farbe unseres Test­autos, „Mangrovegreen“. Zuerst finde ich sie gewöhnungsbedürftig, doch je öfter ich das Auto sehe, desto besser gefällt es mir. Eine Wohltat fürs Auge unter all den schwarzen, grauen und weißen Autos, die herumkurven. Das schwarze Dach schafft einen tollen Kontrast, schaut schick aus.
Besonders cool finde ich die Lichtleiste, die sich quer über die Kühlerhaube zieht. Schaut im Dunkeln richtig lässig aus.
Stoßfänger und Kühlergrill wurden auch überarbeitet: Das Auto wirkt jetzt noch sportlicher, sogar ein bisschen verwegen für so einen „Kleinen“, finde ich.
Am Heck fallen die pfeilförmigen Rücklichter auf, sie schaffen Dynamik. Fährt er sich denn auch dynamisch? 79 PS, Benziner, informierte mich Martin. Das ist deutlich weniger Power, als die letzten Testautos hatten. Oi, oi, oi, mal schauen …
Von außen ist der Hyundai Bayon sehr ansprechend, innen gefällt er mir auch: Das Interieur ist ganz ruhig und „aufgeräumt“ gehalten.

Kinderleichte Bedienung

Die Sitze sind auf jeden Fall sehr bequem, das Raumgefühl passt bestens. Weil Martin ja gerade beschäftigt ist, starte ich ohne jede Einweisung oder Erklärung los. Zwei Dinge fallen mir sofort auf: Erstens die Reichweite bis zum nächsten Tankvorgang – 734 km steht da zu lesen. Oha! Das ist für eine E-Mobil-Fahrerin wie mich eine beeindruckende Zahl. Und nach dem Tanken geht es in fünf Minuten weiter. Das hat schon auch was, überlege ich. Zweitens ist da noch die Kamera: Ich bin überrascht von der guten Auflösung und Darstellung der Rückfahrkamera. Da kann sich mancher „Großer“ etwas abschauen! Während der Fahrt regle ich die Klimaanlage, suche einen neuen Radiosender und schalte schließlich um auf mein Handy, um mir einen Podcast anzuhören. OK, das Handy verbinde ich also auch während der Fahrt, aber an der roten Ampel. Geht ja blitzschnell. Das heißt: Die Bedienung ist kinderleicht und intuitiv. Man kann alles über das Display steuern, die wichtigsten Funktionen aber auch über Tasten darunter. Das gibt von mir ein Extra-Plus für die Übersichtlichkeit! Dass ich schon öfter einen Hyundai gefahren bin, hilft natürlich auch … An dem brütend heißen Augusttag, an dem ich das Auto abhole, kühlt der Bayon übrigens gut und schnell.
Auffallend ist das moderne, digitale Cockpit mit der Animation bei Geschwindigkeit und Drehzahl – macht schon was her.

Der passt überall rein

Zur Beschleunigung: 79 PS sind nun einmal keine 200, und das Auto ist vor der Übergabe erst wenige Kilometer gefahren worden. Der Motor ist also noch nicht eingefahren und ich merke in den Testtagen, wie die Beschleunigung besser und besser wird. Aber zum „Boliden“ wird der Bayon nicht, und das darf man auch nicht erwarten. Außerdem ist meist viel Verkehr. Ob man im Getümmel mit ein paar Pferdestärken mehr oder weniger unterwegs ist, spielt also nicht wirklich eine Rolle. Mehr Power bringt allerdings der Hyundai Bayon 1,0 T-GDI mit 100 PS.
Das Überholen von Radfah­rer:­­innen, Mopeds oder Traktor funktioniert, wenn man auf den zweiten Gang zurückschaltet und ordentlich aufs Gaspedal steigt. Ich muss mich erst wieder daran gewöhnen. Bei einer anderen Sache fällt mir das viel leichter: Der ­Hyundai Bayon ist um ein paar Zentimeter schmäler als seine SUV-Kollegen. Ich genieße es regelrecht, mit dem Crossover zu parken – der passt überall locker zwischen die weißen Streifen.

Viel Platz

Erstaunlich groß ist der Kofferraum des Hyundai Bayon. Meine Einkaufs-Klappboxen­ finden leicht Platz. Und als ich mit meiner Mama einen kleinen Ausflug mache, schluckt er auch den Klapp-Rollstuhl wie nix. Das Auto ist also auch gut für Familien geeignet, die mit Kinderwagen und Co unterwegs sind. Ausreichend Platz bietet auch die Rückbank, finde ich. OK, wir sind alles kleine Leute im Büro, aber nach oben und vorne ist noch ziemlich viel Platz.

Womit punktet der Hyundai Bayon noch? Bei mir auf jeden Fall mit der Ambientebeleuchtung, die sich auf der Heimfahrt im Tunnel zeigt. Darauf stehe ich einfach, und im Bayon ist sie wirklich schön gemacht an den Seitentüren und in der Mittelkonsole.
Kabelloses Laden bietet der Bayon genauso wie eine Vielzahl moderner Sicherheitssysteme. Und hier muss ich jetzt einen Punkt ansprechen, der unumgänglich ist: Der Hyundai Bayon verfügt über einen Tempolimitwarner mit Piepston. Das haben jetzt – leider – alle Neuwagen. Grund dafür ist eine EU-Vorschrift, die im Juli dieses Jahres in Kraft getreten ist. Darum kommt man jetzt nicht mehr herum, das gilt für alle Modelle und alle Marken. Man kann den Warner beim Bayon über den Infotainment-Screen ausschalten, beim nächsten Mal Starten ist er aber wieder da. Auch das muss laut Gesetz so sein. Ganz ehrlich weiß ich nicht, wie ich damit leben soll, dass es jedes Mal piepst, wenn ich zwei Km/h zu schnell fahre. Bei längeren Strecken zahlt sich das Wegschalten aus, bei kurzen muss ich wohl lernen wegzuhören. Einfach langsamer zu fahren wäre auch eine Möglichkeit. Aber immer zu hundert Prozent korrekt nach Tempolimit zu fahren ist für mich – und wohl für die meisten Autofahrer:innen – ein Ding der Unmöglichkeit. Dafür schätze ich die Konnektivität der neuen Autos, der Bayon bietet zum Beispiel ein Over-the-Air Kartenupdate fürs Navi. Genialer Sound aus Bose-Boxen gehört zum Ausstattungspaket des Testmodells dazu, mehrere USB-Anschlüsse sind immer mit an Bord.
Fazit: Der Hyundai Bayon ist ein optisch sehr gefälliger, unkomplizierter Begleiter im Alltag. Auch preislich kann er sich sehen lassen.
Doris Martinz

Das Auto wurde uns zur
Verfügung gestellt von
A&H Sparer
Niederhofen 14 a
6380 St. Johann in Tirol
Tel. 05352 20755
www.ah-sparer.at