Das EKIZ stellt sein buntes Programm vor und freut sich auf Mütter, Kinder und Eltern

Es hat sich einiges rund um das EKIZ getan, seitdem wir in der Septemberausgabe 2023 der St. Johanner Zeitung erstmals über den Verein berichtet haben. Das Team um Miriam Steiger hat sich neu formiert und sie begrüßt mich herzlich in ihrem neu eingerichteten Büro im Weltraum.

Ein Raum voller Welten

„Es ist einfach super hier, so zentral gelegen und flexibel,“ strahlt Miriam. Sie führt mich durch den stylisch möblierten Co-Working Space und erzählt mir, dass sie die Option liebt, je nach Bedarf bestimmte Räumlichkeiten buchen zu können und freut sich auch über die Zusammenarbeit mit dem JUZ und der Homebase, wo bestimmte Veranstaltungen des EKIZ abgehalten werden. „Wir möchten gerne ein Begegnungsort für Schwangere, Mütter, Kinder und Eltern sein,“ erklärt mir Miriam. Sie selbst hat das am eigenen Leib erfahren, wie es ist, in einem neuen Umfeld als werdende Mama neue Wurzeln zu schlagen. Dabei habe ihr damals das EKIZ in Axams, wo sie früher für eine Zeit lang gewohnt hat, sehr geholfen. Als sie ihren Lebensmittelpunkt wieder nach St. Johann in Tirol verlegte und feststellte, dass es hier noch kein EKIZ gab, gründete sie den Verein. Mittlerweile ist beispielsweise das Baby-Café in der Homebase ein beliebter Treffpunkt für Mamas und Papas mit deren Sprösslingen. Es stehen noch viele weitere Veranstaltungen an, wie beispielsweise „Babys in Bewegung“, „Die Welt entdecken für Kleinkinder“, „Beckenbodentraining“ und vieles mehr, mit denen Miriam und ihre Kolleg:innen die Elternbildung und den Austausch untereinander fördern möchten. Das komplette Veranstaltungs- und Kursprogramm ist über die EKIZ Website ersichtlich:
ekiz-st-johann.tirol/
In den kommenden Ausgaben der St. Johanner Zeitung werden wir über verschiedene spannende Themen rund um Schwangerschaft, Eltern,­ Babys und Kinder berichten, die uns Miriam und ihre Kolleg:innen vorstellen werden.

Im Wandel der Zeit

Was Miriam im Allgemeinen sehr stark wahrnehmen kann, ist, dass wir uns in einer Wandelzeit befinden, in der die verschiedenen Generationen aufeinanderprallen. Strukturen und Muster die uns oft ein Leben lang prägen werden schon sehr früh gebildet. Als junges Elternteil erhält man auf einmal sehr viele, „gut gemeinte“ Ratschläge von außen. Viele davon enthalten jedoch oft Glaubenssätze und Mythen, deren Ursprung noch von früher kommt und die sich hartnäckig halten. So gewinnt in der heutigen Zeit die bedürfnisorientierte Erziehung immer mehr an Bedeutung, in der die Eltern mit dem Kind interagieren. Sprüche wie: „Trage das Kind nicht so viel“, „Du verwöhnst es zu sehr“ und ähnliches können da stark verunsichern und bis zur Überforderung führen.
Viele werdende und junge Eltern bekommen schon sehr früh ein Bild von bestimmten Dingen, „wie sie zu sein haben“ übergestülpt. Denken wir beispielsweise an ein Baby, stellen wir es uns automatisch mit gut gepolsterten, weißen Windeln vor. Dass eine Geburt auch außerhalb eines Krankenhauses (gewollt) stattfindet, lässt wahrscheinlich die meisten von uns überrascht die Stirn runzeln. Dass diese Bilder jedoch nicht in Stein gemeißelt sein müssen, sondern sich auch verändern können, dürfen und sollen, weiß Miriam mittlerweile selbst am besten. Sie erzählt mir von einem Erlebnis während einem mehrmonatigen Aufenthalt in Afrika, das sie zum Nachdenken brachte: „Ich saß im Bus und eine Frau mit Baby bat den Busfahrer, anzuhalten. Als der Bus stillstand, hob die Frau das Baby einfach kurz aus der Türe und ließ es Wasser lassen – danach ging die Fahrt wieder weiter.“ Viele glauben, dass nur noch Urvölker den starken Instinkt haben und wissen, was ihrem Baby wann gut tut. Jede Mutter trägt das Wissen jedoch in sich und es ist wichtig, seinen eigenen Weg zu finden, womit man/frau sich am wohlsten fühlt – sei es in der Schwangerschaft, der Geburt oder Erziehung. Man/Frau muss jetzt vielleicht nicht unbedingt einen Bus zum Stillhalten bringen, wenn das Baby auf die Toilette muss, aber man kann sehr wohl mit viel Übung und Feingefühl schon relativ bald ohne Windeln auskommen, wenn man das möchte. Wie die Welt sind auch wir als Menschen, als Kinder und Eltern im stetigen Wandel. Das EKIZ möchte hierbei ansetzen und über verschiedene Themen informieren, Möglichkeit beleuchten und Raum für den Austausch bieten.

Viktoria Defrancq-Klabischnig