Die jungen St. Johanner Sportschützen Paula Alberts und Max Kowatsch ließen bei der Staatsmeisterschaft in Weiz im April die Konkurrenz hinter sich.
15 Jahre ist Max jung und doch schon ein „alter Hase“ in seinem Sport: Seit neun Jahren nimmt er mit dem Luftgewehr die Zielscheiben am Schießstand in St. Johann ins Visier. Zum Training dreimal in der Woche muss ihn niemand schicken, auch sein Papa, selber Sportschütze, nicht. Max ist diszipliniert, lässt kaum ein Training aus, und ist richtig gut: Bei den Wettkämpfen in Weiz holte er sich gemeinsam mit seinen zwei Kollegen den Team-Staatsmeistertitel in der Kategorie Luftgewehr Jugend II. Was ist so toll am Schießen? Max überlegt ein wenig und sagt dann, fast entschuldigend: „Schießen ist cool, weil du eine Waffe in der Hand hast, das ist einfach ein gutes Gefühl.“ Er lacht etwas verlegen. Beim „Gaming“ stundenlang vor dem Computer auszuharren und virtuell herumzuballern, ist nicht sein Ding. „In echt“ ins Schwarze zu treffen, ist viel besser. Von der Konzentration, die er dafür schult, profitiert er auch in der Schule, zum Beispiel bei den Schularbeiten. Er besucht zurzeit die MS 1 in St. Johann. Sein Berufswunsch: Tischler werden.
Konkrete Ziele hat er auch, was den Sport angeht: Nach dem Team-Staatsmeistertitel möchte sich Max auch den Titel im Einzelschießen holen. „Das wäre natürlich super.“ Die Chance dafür eröffnet sich schon im nächsten Jahr. Und dann? Dann gibt es ja auch noch Europa- und Weltmeisterschaften. Alles ist möglich. Max will auf jeden Fall weiterhin trainieren. Auch deshalb, weil er das gute Miteinander so mag: „Wir pushen uns gegenseitig. Wenn jemand ein Problem hat, wird ihm geholfen. Und wenn man sich dann gemeinsam freuen kann, ist das das Allerschönste!“ Das bestätigt auch Paula Alberts, 17 Jahre alt.
Unerwartet zu Gold
Paula besucht das Gymnasium in St. Johann und möchte einmal studieren. Was? „Das wird sich noch finden“, meint sie und strahlt. Grund dazu hat sie ja: Sie ist frischgebackene Staatsmeisterin in der Kategorie Luftgewehr Jugend. Der Titel kam völlig unerwartet: „Ich habe mir eigentlich nur vorgenommen, für mich selbst ein gutes Ergebnis zu erzielen. Aber dann war ich plötzlich im Finale, und die Entscheidung war wirklich sehr knapp.“ Auf jeden Fall schoss Paula ihre Konkurrentin mit einer 10,9, dem Maximum, vom Platz und holte sich die Goldmedaille.
Dabei kam sie eigentlich nur zufällig über das „Ostereierschießen“ mit der Familie in den Sport und trainiert erst seit vier Jahren. Aber schon die ersten Versuche mit dem Luftgewehr waren vielversprechend, sie traf viel. „Das macht das Ganze direkt netter“, sagt sie lachend. Was sie an ihrem Sport fasziniert, ist, wie konzentriert und ruhig man beim Schießen sein muss. „Ich bin eine eher ruhige Person, mir fällt das nicht so schwer. Aber was mir auffällt: Beim Schießen komme ich auf andere Gedanken, danach bin ich immer entspannter.“
Sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen, kommt für Paula nicht in Frage. Kontinuierliches Training ist das Um und Auf, wenn man vorne dabei sein will. „Wenn man mal zwei Wochen lang nicht schießt, werden die Ergebnisse gleich schlechter.“ Sich damit zufrieden zu geben, kommt für die ehrgeizige Schützin natürlich nicht in Frage. Sie träumt davon, in den Nationalkader aufgenommen zu werden. Bei einer Sichtung in Niederösterreich bei den „Austrian Hopes“ will sie sich von ihrer besten Seite zeigen. Daumen halten!
Doris Martinz