Walter Gapp ist Teil des neuen Organisationskomitee-Teams.
Was ihn antreibt und was ihm am Herzen liegt.
Ganze fünf Jahre mussten die „Schmalspur“-Fans auf den Jubiläumslauf warten, heuer ist es endlich so weit: Die 50. Ausgabe des Koasalaufs wird – sofern es die Schneelage zulässt – am 10. und 11. Februar 2024 über die Bühne gehen. Mit einigen Änderungen, die vor allem die Streckenführung betreffen: Um Straßenquerungen zu reduzieren und das Event auch bei geringer Schneelage durchführen zu können, nützt man vor allem das bestehende Loipennetz. Die 45-Kilometer-Strecke führt in zwei Runden durch das Koasastadion, wo die Fans ihre Heldinnen und Helden anfeuern können. Was bleibt, sind die Labestationen, das große Verpflegungszelt, ein Ausstellungsareal und der Materialtest am Samstag. „Wir brauchen das Rad nicht neu zu erfinden, in der Vergangenheit wurde großartige Arbeit geleistet“, so Walter Gapp. Um ihn und Markus Kürschner (Physiotherapeut, der jahrelang die österreichische Langlauf-Nationalmannschaft betreute) hat sich ein neues Organisationskomitee-Team (OK-Team) gegründet. Unverzichtbare Dienste leisten weiterhin unter anderem auch Michael Schenk, Norbert Schneider, Markus Bader, Wolfgang Krosec, Christine Messner und das Team des TVBs. Alle bringen Erfahrung mit – in sportlicher und organisatorischer Hinsicht.
Erfolgreicher Trainer
Der St. Johanner Walter Gapp arbeitet seit vier Jahren als Biathlontrainer am Sportgymnasium HIB in Saalfelden. Der 51-Jährige erlernte zwar einst den Beruf des Zimmerers, sein Leben drehte sich aber immer um den Langlaufsport. Als Trainer ging er den „klassischen Weg“, wie er es ausdrückt: Er fing als Skiclubtrainer in St. Johann an, wurde dann Landestrainer, ÖSV-Trainer und schließlich mit 27 Jahren Österreichs Cheftrainer in der Sparte Biathlon. Zu den größten Talenten, die er ausbildete, zählten beispielsweise Ludwig Gredler, Daniel Mesotitsch und Weltmeisterin Lisa Hauser. 2020 wechselte er ans HIB. „Ich wollte nicht mehr durch die Welt gondeln, sondern mehr Zeit für meine Familie haben.“ Seine beiden Töchter sind nun elf und 13 Jahre alt.
Walter trainiert wieder im Skiclub – wie einige andere aus dem OK-Team. „Man darf nicht immer nur über das Vereinssterben jammern, sondern muss etwas dagegen tun“, so seine Devise. Für ihn selbst war der Verein in der Jugend nicht nur in sportlicher Hinsicht wichtig: Die Freundschaften, die sich in den Gruppen bildeten, bestehen noch heute, so Walter Gapp. Auch deshalb liegt ihm der Verein am Herzen.
Zum 50. Geburtstag bekam er letztes Jahr die Teilnahme beim 100. Wasalauf geschenkt. Wie ging es ihm dabei? „Die 90 Kilometer zu bewältigen, war schon anspruchsvoll. Das Ziel war, einfach zu laufen und zu genießen, und das ist mir gelungen. Ich bin ohne Schmerzen ins Ziel gekommen“, meint er augenzwinkernd. 16.000 Starter:innen nehmen beim Wasalauf, dem größten Volkslanglauf der Welt, teil. Ganz so viele werden es beim Koasalauf nicht sein, aber an die insgesamt zweitausend Teilnehmer:innen erwarte man sich schon, so Walter. Er war in der Vergangenheit ein paar Mal in beratender Funktion dabei. Selbst teilgenommen hat er am Lauf jedoch noch nicht – dazu fehlte ihm bislang einfach die Zeit. „Als Koordinator schaut es für mich wohl auch heuer schlecht aus“, sagt er und lacht.
Ein Ziel des OK-Teams war es, ein Rennen auf die Füße zu stellen, das in dieser Form – mit etwaigen kleineren Veränderungen und Verbesserungen – in den nächsten Jahren so beibehalten werden kann. Es soll ein Volkslauf sein, für Hobbyläufer:innen geeignet, landschaftlich schön und anspruchsvoll, aber nicht zu fordernd. „Ich denke, wir haben eine schöne Mischung aus allem gefunden“, so Walter Gapp.
Alle halten zusammen
Was Walter am Koasalauf beeindruckt, ist die Tatsache, dass sich bei Organisation und Abwicklung viele örtliche Vereine beteiligen. Er sieht das Event als ein großes Gemeinschaftsprojekt, das nur dank des Einsatzes der vielen ehrenamtlichen Helfer:innen funktioniert. „Der Zusammenhalt ist enorm, das finde ich einfach genial. Man könnte das Event nicht finanzieren, wenn man alles und jeden bezahlen müsste.“ Als Koordinator zählt er selbst – wie auch Markus Kürschner – zu den Ehrenamtlichen. „Uns geht es darum, dass der Koasalauf Bestand hat. Er hat in Österreich Tradition, ist bekannt und geschätzt. Das soll so bleiben.“ Vielleicht wird aus dem Lauf sogar einmal eine „Nordische Woche“ in St. Johann, diese Idee gefällt Walter, das könnte er sich gut vorstellen. Zuerst einmal aber ist er dankbar, dass die Veranstaltung heuer stattfinden kann. Er weiß es zu schätzen, dass die Grundstücksbesitzer das Okay für die Nutzung ihrer Felder und Wiesen gegeben haben und wichtige Sponsoren mit ins Boot geholt werden konnten. „Es braucht so viele Leute, die mitziehen müssen. Umso schöner ist es, wenn es gelingt“, sagt Walter Gapp.
Ganz egal also, ob am 10. und 11. Februar mehr oder weniger als 2.000 Langläufer:innen den Koasalauf absolvieren. Egal auch, ob die Schneelage ideal sein wird, ob es regnen, schneien oder die Sonne scheinen wird: Alleine die Tatsache, dass wieder alle zusammengeholfen haben, macht den 50. Koasalauf zu einem Erfolg.
Doris Martinz