Diesmal getestet: der Opel Grandland X Hybrid4 plug-in.

 

Der Opel Grandland X Hybrid4 Plug-In, den uns Auto Sparer zur Verfügung stellt, hat 300 PS. Also deutlich mehr als die Fahrzeuge, mit denen ich üblicherweise unterwegs bin. Aber die paar PS mehr werde ich schon schaukeln, oder? Walter hat keine Bedenken, ich auch nicht. Und dass das Fahrzeug über einen Hybrid-Antrieb verfügt, stört mich auch nicht, ich bin ja schon einmal mit einem E-Auto Probe gefahren, das war cool. Nach einer kurzen Einweisung starte ich – im Hybrid-Modus. Die Batterie ist zwar noch zu zwei Drittel voll, aber ich will ja nicht irgendwo auf der Strecke liegenbleiben und dann umschalten müssen auf Benzin. Dass, das gar nicht passieren kann, ist mir in diesem Moment noch nicht klar.
Ich starte also los und fahre von Kitzbühel durchs Brixental nach Hause Richtung Wörgl. Ich fühle mich sofort wohl in dem Auto, ich mag diese erhöhte Sitzposition und den guten Rundumblick. Der Wagen schnurrt, ist flüsterleise, irgendwie „space-ig“. Man fährt nicht, man surft. Toll!
Aber ich bin meist zu schnell unterwegs. Alles unter 80 km/h fühlt sich an, als würde man auf der Straße „stehen“. 50er Beschränkungen einhalten? Da muss ich mich schon sehr zusammenreißen (hoffentlich kommt nicht noch Post von der Bezirkshauptmannschaft).

300 Pferde auf einmal
Und dann, nach Westendorf, die Gerade – und kein Auto vor mir. Gerade bin ich noch gemütlich gesurft, jetzt steige ich einmal ordentlich aufs Gas, mal sehen, wo die 300 PS stecken. Und da passiert es: Kaum ist das Pedal durchgedrückt, höre ich es röhren, es kommt von ganz tief unten, dann fast so etwas wie ein Knall, ein Aufheulen, und der Grandland X Hybrid4 schießt mit unheimlicher Kraft nach vorne, drückt mich in die Sitze. Puuuh, da sind die Pferdestärken, und zwar alle auf einmal. Ich bin geflasht. Für mich ist das definitiv Formel-1-Feeling. Ein kurzes Vergnügen, denn die Gerade ist schon zu Ende. Wieder mit Normaltempo unterwegs, muss ich mich erst einmal sammeln. Und dann breche ich in schallendes Gelächter aus. Vor meinem geistigen Auge sehe ich selbst mein verdutztes Gesicht, als das Auto abging wie eine Rakete. Irre!

Die Kraft ist schnell da
In der Nacht lade ich die Batterie zuhause an einer gewöhnlichen Steckdose in der Garage auf, das dauert sieben Stunden (an einer öffentlichen Ladestation mit 7,4 kWh nur 110 Minuten). Am nächsten Morgen fahre ich wieder nach Kitzbühel, und diesmal probiere ich es nur mit dem Elektroantrieb. Beim Einfahren von der Neben- in die Bundesstraße beschleunigt der Wagen gut und schnell, die Kraft ist unmittelbar da, das Fahrgefühl ist äußerst angenehm. Er schnurrt sanft und ist, als ich den Hopfgartner Wald hinauf das Pedal durchtrete, deutlich zahmer als mit zugeschaltetem Benziner. Aber für das schwere Auto und die 109 PS, die dem Elektroantrieb zur Verfügung stehen, kann sich auch die Beschleunigung bergauf durchaus sehen lassen. Und es knallt kein bisschen. Zum Glück? Leider? Ich kann mich nicht entscheiden.
Ich schaffe die 45 km nach Kitzbühel ohne Benzin, später, als ich nach St. Johann fahre und die Batterie leer ist, schaltet der Wagen automatisch um auf Hybrid-Antrieb. Der Wechsel ist nicht zu hören, das geht ganz sanft, man bekommt es eigentlich kaum mit. In der Garage im Büro wird dann wieder aufgeladen. Am selben Tag probiere ich die Antriebsvariante „Sport“ aus. Ich tippe vorsichtig das Gaspedal an, und sofort ist der Grandland X Hybrid4 da – hör- und spürbar. Wie ein Raubkatze in Lauerstellung, die bei der leisesten Berührung faucht und springt. Ein gereiztes „Kätzchen“ ist es, das nur darauf wartet, loszusprinten. Es macht unheimlich viel Spaß, damit zu „spielen“, die Kraft des Motors zu spüren, super schnell zu beschleunigen, den „Sound“ dabei im Ohr zu haben. „Surfen“ im E-Modus ist cool, aber das Spiel mit der Kraft auch!
Man kann auch in den Modus „4 WD“, also Allrad, schalten. Aber das probiere ich in diesen Tagen nicht aus.
Auch meine Tochter, 17, darf einmal ans Steuer. Ein bisschen nervös bin ich schon, als wir wegfahren. Sie hat ja auch noch keine Erfahrungen mit „Automatik“. Doch Sarah gewöhnt sich schnell an das Nicht-Schalten und freut sich im Hybrid-Antrieb an der Kraft des Motors. „Kaufen!“ sagt sie.

Automatik? Ja!
Generell zur Automatik: Ich war immer der Meinung, das sei etwas für alte Leute. Der Grandland X Hybrid4 hat mich eines Besseren belehrt – oder auch nicht. Entweder ist Automatik wirklich so fein und praktisch, oder ich bin in die Schaltweise „hineingealtert“. Ich bin sicher, es ist ersteres. Ich würde jetzt auf jeden Fall Automatik fahren, wenn es sich anbietet. Sooo angenehm.
Zum Kofferraum: Der ist ziemlich groß, da haben meine beiden Kisten für den wöchentlichen Lebensmittel-Großeinkauf locker Platz. Und noch mehr.

Zusammengefasst:
Von der Optik her ist der Opel Grandland X Hybrid4 mit Sicherheit kein klassisches „Damenauto“. Es gibt allerdings Farbvarianten wie Rot mit schwarzer Kühlerhaube, die optisch besser rüberkommen. Außerdem: Bekanntlich sind es ja die inneren Werte, die überzeugen sollten. Und da hat der Grandland X Hybrid4 einiges zu bieten: Faszinierend ist die digitale Grafik am Screen, die zeigt, welcher Antrieb gerade im Einsatz ist. Das Armaturenbrett ist übersichtlich, habe mich schnell zurechtgefunden. Der Bordcomputer kann viel, das habe ich mir gar nicht alles angesehen. Rückfahrkamera, Navi und das alles ist intuitiv zu bedienen, passt.
Die Kraft, die der Wagen hat, ist beeindruckend. Braucht man nicht, mag man sagen, aber: Viel Kraft heißt auch viel Sicherheit, beim Überholen zum Beispiel, oder beim Einbiegen von einer Ausfahrt in die Straße. In wenigen Sekunden ist man auf 80 (das bin ich allerdings manchmal auch ohne Auto).
Der Grandland X Hybrid4 ist für mich ziemlich viel Auto. Das gibt zum einen das Gefühl von Schutz rundherum, das mag ich sehr. Auf der anderen Seite nervt es mich, dass Autos in dieser Klasse so breit sind, denn das macht das Einparken schwieriger.
Walter nützte den Grandland X Hybrid4 für die Fahrt zur Arbeit im Elektro-Modus, das sind täglich 16 Kilometer, er kommt drei Tage ohne Nachladen aus.
Zum Hybrid-Antrieb: Die meisten Strecken, die ich fahre, sind kürzer als 50 Kilometer. Ich kann den Elektroantrieb voll nutzen und damit Geld und Emissionen sparen. Und das bei so einem Kraftpaket – genial! Insgesamt sind Walter und ich 582 km gefahren. Dafür haben wir 16 Liter Benzin gebraucht und sechsmal Strom getankt. Gesamtkosten pro 100 Kilometer: 5,56 Euro. Zum Vergleich: Bei einem Verbrauch von 8,5 Litern Benzin, die ein Wagen in dieser Klasse durchschnittlich für 100 km braucht, kommt man auf zirka 9,- Euro (bei den zur Zeit günstigen Benzinpreisen). Bei 1.000 Kilometer sind es zirka 35,- Euro, die man spart.

Fazit:
Der Grandland X Hybrid4 ist für mich ein wahrer Alleskönner für jeden Autofahrer, für jede Autofahrerin: Er ist als Alltagsgefährte absolut familientauglich und auch für Führerscheinneulinge geeignet. Der E-Antrieb kann super genutzt werden, das macht ihn sparsam. Zugleich strotzt er aber auch vor (Schnell-)Kraft und hat für „Rennfahrer“ den Sound, den es braucht. Er kann einfach beides: sanft und cool, aber auch stark und „brüllend“. Ein Tipp mit dem Zeigefinger, und er macht, was angesagt ist.
Zum Anschaffungspreis: Klar, 46.000,– Euro für die Allradversion ist eine Menge Geld. Aber wenn man sich vor Augen hält, dass die umfangreiche Sonderausstattung im Preis inkludiert ist, dann beträgt die Preisdifferenz zum „normalen“ Benziner mit der gleichen Ausstattung nur noch ca. 2.000,– Euro. Der Wagen ist auch mit Frontantrieb erhältlich, das senkt den Preis (siehe unten). Zusätzlich streicht man auch eine staatliche Förderung von 750,– Euro ein. Und das alles für ein Auto, mit dem man Sprit sparen kann, die Umwelt schont und – wow – Formel-1-Feeling genießt.
Doris Martinz

Das Auto wurde uns zur Verfügung gestellt von
Auto Sparer, Innsbrucker Straße 21, 6380 St. Johann in Tirol
www.auto-sparer.at