Der Kitzbüheler Familienbetrieb schafft in Oberndorf noch mehr Platz für heimische Lebensmittel

Neun Monate lang liefen in der Familienmetzgerei Huber in Oberndorf nicht nur Kutter und Fleischwolf auf Hochtouren, sondern auch Bagger, Kräne und Handwerker. Innerhalb von zwei Bauschritten wurde der heimische Lebensmittelbetrieb um 1.500 m2 erweitert um auch in Zukunft Lebensmittel direkt in der Region herstellen zu können.

210 Jahre Geschichte

Seit sieben Generationen steht die Metzgerei Huber für beste Qualität, herrlichen Geschmack und österreichisches Qualitätsfleisch. Vor rund 210 Jahren eröffnete Johann Huber seine Metzgerei in Kitzbühel, 2004 zog der heutige Seniorchef Josef Huber mit dem Betrieb auf die grüne Wiese nach Oberndorf. Seither wuchs der heimische Lebensmittelproduzent und beliefert mittlerweile drei eigene Filialen, mehr als 400 Gastronomiebetriebe und den internationalen Handel. Aus den damals 12 Mitarbeitern wurden mittlerweile über 50 und auch das Produktsortiment wurde stets erweitert. Josef Huber Junior: „Seit knapp 10 Jahren merken wir, dass wir platzmäßig eingeschränkt sind und es stellt sich die Frage: Weitermachen wie bisher oder umfangreich in den Betrieb investieren?“ Trotz der wirtschaftlich angespannten Zeit und einer schwierigen Situation im Handel, fiel die Wahl auf Letzteres: „Unsere Metzgerei gibt es seit 210 Jahren, das waren bei weitem nicht immer einfache Zeiten. Aber es braucht Innovationskraft, um solchen Krisen zu trotzen. Wenn man will, dass es weitergeht, muss man sich selber Gedanken machen, wie das klappt.“

Mehr Platz für heimische Schinkenspezialitäten

In einem ersten Bauschritt wurden die Büroräumlichkeiten erneuert und erweitert, um Platz für den neuen Produktionsbereich zu schaffen. Im vergangenen Sommer errichtete man über drei Stockwerke eine Kochschinkenproduktion, einen Auslieferungsbereich mit Lagerräumlichkeiten und einen Verpackungsbereich im Obergeschoss. Die Verpackung ist heute aufgrund moderner Hygienevorschriften einer der wichtigsten Bereiche in einer Metzgerei. Innerhalb von neun Monaten waren dabei rund 16 Gewerke vor Ort, wobei auch hier auf die regionale Wertschöpfung geachtet wurde und man wo möglich auf heimische Handwerksbetriebe setzte. Dabei spielte auch Nachhaltigkeit eine Rolle. Bereits seit 2004 setzt man auf Wärmerückgewinnung bei der Warmwassererzeugung und nützt dafür die Wärme aus Kühlaggregaten. Zusätzlich wurden auf Dach und Fassade Solarpanele mit einer Leistung von 140 kWp installiert. Somit wird heute etwa ein Drittel des Strombedarfs abgedeckt.

Huber Filiale in Oberndorf

Ganz abgeschlossen ist das Projekt noch nicht: Spätestens 2027 möchte Josef Huber Junior bei der Manufaktur in Oberndorf ein Geschäft mit Imbissstube eröffnen: „Mit der Umsetzung eines Geschäfts würden wir nach 20 Jahren die ursprüngliche Idee meines Vaters umsetzen: Er wollte 2004 schon einen Detailverkauf machen, der aus Platzgründen aber der Verpackung zum Opfer fiel. Jetzt ist dieser Bereich wieder frei und nächsten Herbst möchten wir mit der Planung starten.“ Dann wird man nicht nur in Kitzbühel und Kirchberg, sondern auch in Oberndorf wieder direkt beim Metzger Fleisch von Bauern aus der Region und Schinken, Speck und Rohwurst vom heimischen Metzger kaufen können.