Der vollelektrische VW ID. BUZZ im Test: von viel Atmosphäre, Schwarmdaten, Charme und mehr.

Ich war an jenem Tag gestresst und nicht wirklich gut drauf – kommt selten, aber doch vor. Und dann stand da bei Porsche in St. Johann der VW ID. Buzz. Und ich musste unwillkürlich lächeln. Oder, besser gesagt, zurücklächeln. Denn dieses Auto hat ein Gesicht, und zwar ein sehr charmantes. Ich wusste sofort: Mit diesem „freundlichen Kerl“ möchte ich einmal ein paar Tage verbringen. Im Juni klappte es. Walter holte den Buzz in Innsbruck ab und genoss die Fahrt auf der Autobahn. Sein Fazit: Der Van ist absolut reisetauglich. Überraschend gering ist der Verbrauch, doch dazu noch mehr.
Und dann bin ich dran: Puh, aber groß ist er schon, ist mein erster Gedanke, als ich hinterm Steuer sitze und die Hände aufs Lenkrad lege. Ich fahre selbst einen kleinen „Crossover“, der Buzz ist ein ganz anderes Kaliber – ein Van eben. Aber ein sehr cooler, innen wie außen. Vom ID.7 kenne ich schon die beiden freistehenden Screens für Armaturen und Infotainment, sie sorgen für eine sehr moderne und „straighte“ Optik; klare Linien dominieren. Unter dem Infotainment-Screen befindet sich eine Leiste mit Tipp-On-Schaltern für die wichtigsten Informationen: Klima, Lautstärke, Assistenzsysteme, Fahrmodi. Von letzteren gibt es übrigens drei: Comfort, Eco und Sport.
Auffallend sind die farblichen Akzente im Innenraum, die auf die Lackierung abgestimmt sind. Unser Testmodell kommt in einem knalligen Limonengelb Metallic daher, die Farbe findet sich im Innenraum im Frontbereich und an den Türen wieder. Die Ablageflächen sind gummiert, damit Brille, Taschentücher und Co nicht herumrutschen. Außergewöhnlich ist auch das Ablagefach für das Smartphone: Es ist hochkant, man steckt das Handy also hinein und es lädt sich automatisch induktiv auf.

Der fährt sich wie ein PKW!

Da ich inzwischen schon öfter mit einem VW ID unterwegs war, brauche ich keine Tipps oder Erklärungen, es kann gleich losgehen. Ich weiß mittlerweile ja auch, dass das Auto schon gestartet ist, wenn man sich in den Sitz niederlässt. Zu hören ist rein gar nichts. Man kann den Startknopf drücken, muss aber nicht. Dasselbe gilt auch beim Aussteigen: Der Motor schaltet ab, wenn man aus dem Sitz gleitet. In diesem Moment, und wirklich erst in diesem Moment, stoppt auch das Radio oder die gestreamte Musik. Es ist anfangs ein ungewohntes Gefühl, das Auto zu verlassen, ohne es „ausgeschaltet“ oder den Zündschlüssel gedreht zu haben. Aber der ID. Buzz bleibt ganz brav stehen und „lächelt“.
Aber jetzt geht es zuerst einmal los – ganz vorsichtig mit dem „Riesending“. Das Fahrgefühl und der Blick auf die Straße sind „gigantisch“: So große Scheiben, so viel Rundumsicht. Ganz hoch oben, über (fast) allen anderen. Wow. Ich bin zuerst etwas schüchtern, aber schon sehr bald stelle ich fest: Der fährt sich ja wie ein PKW! OK, ich habe keine schwere Ladung mit an Bord, aber seine 204 PS setzt der Buzz sehr gut um. Er beschleunigt zügig, und auf den Angerberg zische ich hinauf wie nix. Traktor überholen? Ein Kinderspiel! Die größte Überraschung erwartet mich aber beim Parken in der Tiefgarage. Ich schere aus, schließlich habe ich einen ganzen „Bus“ mit dabei, ich schlage ein – und stehe schon drin in der Parklücke. Der enge Radius ist einfach genial! Als ich nach dem Powertraining im Fitnessstudio etwas abgekämpft in der Tiefgarage auf den ID. Buzz zugehe, beginnen seine Augen schon von weitem zu leuchten. Wer will nicht auf diese Weise begrüßt werden? Ich bin hingerissen. Jetzt könnte man sagen: Das und solche „Schnickschnacks“ mehr braucht man nicht. Natürlich nicht. Aber sie machen Spaß und wecken schöne Emotionen. Und der ID. Buzz, der ist für mich Emotion pur.

Fast besser als das Theater

Womit der Buzz ebenfalls – neben vielen anderen Details – bei mir punktet, ist seine Konnektivität: Sobald man einsteigt, geht die Musik an, und zwar die richtige: In Sekundenschnelle verbindet sich der Van mit dem Smartphone und spielt die Playlist, die man zuletzt gehört hat. Oder auch den Radiosender. Zu diesem Zeitpunkt sitzt man noch nicht einmal richtig im Auto. Angetan bin ich auch vom LED-Licht, das die Nacht zum Tag macht und die Straße zur Bühne. Apropos: Am Abend holen wir Freunde ab, wir fahren gemeinsam ins Theater; mein Mann sitzt am Steuer. Eine gute Gelegenheit, den ID. Buzz von der Rückbank aus zu erleben. Das Raumangebot ist riesig, das bestätigt meine – hochgewachsene – Freundin. Sie meint, sie habe noch in keinem Auto so viel Platz für ihre Beine gehabt. Eigentlich sind wir viel zu schnell da, die Fahrt mit dem ID. Buzz ist für alle ein Genuss. Richtig stimmungsvoll wird es, als wir am späten Abend vom Theater nach Hause fahren: Warmes gelbes Ambientelicht, ebenfalls abgestimmt auf die Autofarbe, sorgt für stimmungsvolle Atmosphäre.­ Die Fahrt ist fast besser als das Stück, das wir zu sehen bekamen. Schwerer Fehler meinerseits: Ich habe keinen Prosecco dabei. Dabei ist der ID. Buzz mit Klapptischen an der Rückseite des Fahrer- und Beifahrersitzes ausgestattet, Flaschenhalter inklusive. Dafür hören wir uns die größten Hits von Elvis Presley an, und der Sound ist so glasklar, als würde der „King“ mit uns im Wagen sitzen und nur für uns spielen.
Meine Freundin meint, der ID. Buzz wäre auch perfekt, um damit Ausflüge mit ihren drei Enkelkindern zu unternehmen. Die würden den Buzz lieben, da ist sie sicher. Vielleicht so sehr, dass sie immer mit Oma und Opa unterwegs sein wollen. Man muss aufpassen, was man sich wünscht …
Die Langversion des VW ID. Buzz mit 7­ Sitzen kann ab Sommer vorbestellt werden. Der Allrad ab Herbst.

Unterwegs im Schwarm

Natürlich ist der VW ID.Buzz wie gemacht für Familien. Und für Leute, die gerne und viel mit ihren Sportgeräten unterwegs sind: mit den Bikes, dem Wakeboard, dem Gleitschirm, etc… 1.121 Liter fasst der Laderaum; wenn man die Sitze umlegt, fast das Doppelte.
Geräumig ist er, und auch sparsam. An den Testtagen überraschte er uns mit geringem Verbrauch, die Reichweite lag bei über 400 Kilometer. Und das, obwohl wir nicht darauf achteten, sparsam zu fahren. Vielleicht liegt die Sparsamkeit auch an der Tatsache, dass der VW ID. Buzz bei jeder Gelegenheit rekuperiert, also Energie zurückgewinnt. Er verringert automatisch die Geschwindigkeit, wenn sich das Auto zum Beispiel einer Kreuzung oder scharfen Kurve nähert. „Intelligente Rekuperation“ nennt sich das. Die notwendigen Infos über Straßenverlauf und empfohlenes Fahrverhalten holt sich der ID. Buzz aus der Cloud von anderen Fahrzeugen und aus dem Navi, er arbeitet mit „Schwarmdaten“. Damit ist der ID mit Vollgas in Richtung Zukunft unterwegs.
Das gilt auch für die Ladeplanung: Wenn ein gewähltes Ziel mit aktuellem Ladestand nicht zu erreichen ist, schlägt das Auto die idealen Ladestopps vor. Auch wenn man am Zielort zum Beispiel noch 50 % Ladestand haben will, plant der ID. Buzz entsprechend. Von 5 auf 80 % lädt der ID. Buzz an der Schnellladesäule übrigens in 30 Minuten.
Unser Fazit: Einen Van wie den ID. Buzz kauft man sich natürlich nur, wenn man viel Platz braucht. Aber wenn man schon einen Van fährt, dann sollte es wenigstens einer sein, mit dem das Unterwegssein richtig Spaß macht. Dafür ist der VW ID. Buzz perfekt. Er ist ein charmanter Begleiter, der gute Laune verbreitet und alles, wirklich alles mitmacht.
Doris Martinz

Daten und Fakten: VW ID. Buzz

Den ID. Buzz gibt es aktuell als „Pro“ in 11 Farben, davon 4 Zweifarb-Lackierungen und als Kastenwagen „ID. Buzz Cargo“ in 7 Farben.
170 kW DC-Ladeleistung.
Der Vorverkauf des ID. Buzz mit langem Radstand und bis zu 7 Sitzen wird in Österreich noch im Sommer 2024 erfolgen. Für betriebliche Nutzung: vorsteuerabzugsberechtigt. Der ID. Buzz GTX mit serienmäßigem 4MOTION Allradantrieb wird dann voraussichtlich ab Herbst 2024 bestellbar sein.

VW ID. Buzz Pro, 150 kW, Heckantrieb, 77 kWh Batterie

Ausstattung des Testfahrzeuges: ID. Buzz pro (Auszug):
Design-Paket iVm, Premium Interieur Style, Infotainment-Paket „Plus, LED-Scheinwerfer und LED-Rückleuchten, elektr. beheiz-, anklapp- und einstellbare Außenspiegel, zwei Schiebetüren, Ambientebeleuchtung 10-farbig, Klimaanlage, Mobiltelefon-Schnittstelle mit induktiver Ladefunktion, 10-Zoll-Touch-Farbdisplay, Front-, Spurhalte-Assistent, Einparkhilfe Front- und Heckbereich, Assistentpaket Open & Close, Geschwindigkeitsregelanlage, beheizbare Frontscheibe
Neupreis inkl. 20 % USt € 78.901,–
Aktionspreis Vorführwagen inkl. Ust € 57.990,–

Das Auto wurde uns zur Verfügung gestellt von
Porsche St. Johann
Birkenstraße 18, 6380 St. Johann in Tirol
Tel. 050 591 171
www.porschetirol.at