Zehn Schülerinnen der LLA Weitau bereiten sich im Medicubus auf ihren Traumberuf vor.
Sich als Pflegefachkraft um Menschen zu kümmern, ist ein erfüllender und sinnstiftender Beruf, der glücklich macht – wenn die Rahmenbedingungen passen. Dazu gehört zum Beispiel ein wertschätzender Umgang mit den Fachkräften, am besten schon vom ersten Tag ihrer Ausbildung an. Genau diesen Umgang erleben die zehn Schülerinnen der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Weitau, die sich für den Fachbereich des Betriebs- und Haushaltsmanagements entschieden haben – und für die Zusatzausbildung Pflegeassistenz. Dank einer Kooperation zwischen der LLA Weitau und dem Medicubus, (der Gesundheits- und Krankenpflegeschule St. Johann i.T.) haben sie die Möglichkeit, bereits im Alter von 14 beziehungsweise 15 Jahren erste Schritte in Richtung Pflegeausbildung zu machen. Der erste Jahrgang startete im Herbst 2022. Der Unterricht erfolgt durch die Pädagog:innen des Medicubus in den Räumlichkeiten der LLA Weitau oder im Medicubus. Wobei letzteres viel cooler ist, meint Jasmin: „Da gibt es Pflegebetten und andere Utensilien, an denen wir praktisch üben können. Und außerdem durften wir auch schon ins Krankenhaus, da hat man uns viel gezeigt, das war sehr spannend.“
Weitere Wege stehen offen
„Wenn die zehn jungen Damen in ihre grüne Pflege-Arbeitskleidung schlüpfen, dann strahlen sie richtiggehend“, berichtet Abteilungsvorständin Marlene Margreiter lächelnd. Schön sei es, die Begeisterung der Mädchen zu spüren. In der ersten Klasse startet die Gruppe mit zwei Wochenstunden, in der dritten sind es dann zehn von insgesamt 38 Unterrichtsstunden, in denen sich die Schülerinnen dem Thema Pflege widmen. Nach drei Jahren haben die Absolventinnen den Abschluss als „Facharbeiterinnen des ländlichen Betriebs- und Haushaltsmanagements“ in der Tasche, nach nur sechs weiteren Monaten Ausbildung im Medicubus sind sie Pflegeassistentinnen und haben eine Berufsausbildung abgeschlossen, die andere mit 17 Jahren erst beginnen können. Der Weg zur Pflegefachassistentin, zum Diplom oder zum Bachelor-Studium ist offen – und offensichtlich sehr attraktiv. „Ich möchte Kinderkrankenschwester werden, eventuell Hebamme“, meint Andrea. In diese Richtung zieht es auch ihre Kolleginnen. Alle der zehn Mädchen sehen sich später im Pflegeberuf, auch Diplom und Bachelor werden angestrebt. Vielleicht wird die eine oder andere Jugendliche doch irgendwann einen anderen Weg einschlagen, das wird sich weisen. „Wichtig ist, dass bei jungen Menschen Begeisterung geschürt wird für den Pflegeberuf, und das erreichen wir mit der Kooperation“, zeigt sich Margreiter zufrieden.
Freundschaftliches Miteinander
Schön sei die Zusammenarbeit nicht nur für die Schülerinnen, sondern auch für die Teams an den Schulen: „Es war von Anfang an ein sehr wertschätzender Austausch, man gibt sich gegenseitig ein gutes Gefühl“, freut sich die Abteilungsvorständin. In der kurzen Zeit der Zusammenarbeit sei bereits ein fast freundschaftliches Band mit dem Lehrkörper des Medicubus rund um Kathrin Simair (Klassenvorständin des 1. Jahrgangs LLA Weitau im Medicubus) und Silvia Hirner (Stv. Direktorin und Hauptkoordinatorin) entstanden, so Margreiter.
Für das kommende Schuljahr gibt es an der LLA Weitau bereits 16 Anmeldungen für die Zusatzausbildung Pflegeassistenz. Leider ist – wie heuer – kein junger Mann dabei, aber das wird in den nächsten Jahren hoffentlich noch kommen. Schließlich ist der Pflegeberuf keine Frage des Geschlechts. Genauso wenig wie die Wertschätzung. „Wir werden im Medicubus und im Krankenhaus wie Mitarbeiterinnen behandelt,“ erzählt Jasmin strahlend. „Pflege ist volle cool!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Doris Martinz