Mit einer Investition von rund 6 Millionen Euro schuf das Unternehmen einen sicheren und nachhaltigen Weg in die Zukunft – stark wie Beton.

Die Gründung des Unternehmens liegt mehr als 100 Jahre zurück, 1969 stellte man in Erpfendorf zum ersten Mal Beton her. Was folgte, waren herausfordernde Jahrzehnte,­ aber auch kontinuierliche Fortschritte. Denn Beton machte sich über die Zeit als Baustoff in unserer modernen Welt unentbehrlich. Und Erwin Otterbein, der den Betrieb im Jahr 2006 übernahm, wusste Hürden zu nehmen und das Unternehmen auf Erfolgskurs zu bringen. 55 Jahre, nachdem der erste Betonmischer das Werk verließ, wurde nun heuer im August nach acht Monaten Bauzeit eine neue Beton­mischanlage in Betrieb genommen. Damit zählt die gesamte Werksanlage der Paul Stöckl GmbH zu den modernsten Österreichs. Jannik Otterbein, Sohn von Erwin Otterbein, führt inzwischen die Geschäfte. „Mit der neuen Anlage sind wir für die Zukunft bestens aufgestellt“, freut er sich. „Stöckl hat sich in den letzten Jahrzehnten einen sehr guten Ruf erworben, wir stehen für Beständigkeit und Verlässlichkeit – wie es auch unser Produkt tut. Mit der neuen Anlage setzen wir noch eins drauf“, so formuliert es der Seniorchef, der seinem Sohn weiterhin zur Seite steht. Die beiden verbindet nicht nur die Liebe zu Beton, sondern in diesen Tagen auch das glückliche Strahlen im Gesicht. Der Grund dafür ist grün, hat den Grundriss von neun mal neun Metern, ist 33 Meter hoch und enorm leistungsfähig: die neue Betonmischanlage.

300 verschiedene Betonsorten

Beeindruckend ist unter anderem das Speichervolumen der neuen Anlage: Sie fasst 1.300 m3 Gestein, 600 Tonnen Zement, 14 Tonnen Zusatzmittel und 200.000 Liter Wasser – die Zutaten für Beton bester Qualität. Dank der zehn Gesteinskammern und der Möglichkeit, bis zu sieben verschiedene Zementsorten einzubringen, kann Stöckl seiner Kundschaft nun zirka 300 (!) verschiedene Betonsorten sowie Sonderbetonsorten wie Splitt-, Faser-, Farb- oder Recyclingbeton anbieten. Geliefert werden nun auch innovative Estriche, die sich speziell für den Einsatz bei Altbausanierungen eignen.
Die neue Anlage arbeitet effizienter, leiser und schneller als die bisherige. Statt nur einem Fahrmischer, können nun zwei zugleich beladen werden – um fünf Minuten schneller als zuvor. Das bedeutet auch weniger CO2-Ausstoß. Der neue Turm verbraucht zudem weniger Strom als sein Vorgänger. Apropos Strom: „Die Photovoltaik-Anlage auf dem Garagendach liefert 75 % der benötigten Energie aus dem eigenen Haus“, berichtet Jannik nicht ohne Stolz.

Beton ist ein Naturfreund

Beton ist ein zu 100 % natürlicher Baustoff, der sich im Wesentlichen aus den Komponenten Gesteinskörnung (Sand und Kies), Wasser und Zement zusammensetzt. Bei der Produktion von Zement wird Kalkstein allerdings unter sehr hoher Hitze zu Klinker verarbeitet und dabei CO2 aus dem Kalkstein ausgetrieben. Deshalb steht auch Beton im Ruf, nicht umweltfreundlich zu sein. Die Industrie arbeitet jedoch mit Hochdruck daran, alternative Zumahlstoffe zu finden, die sich für die Produktion von „grünem Zement“ eignen. Außerdem nimmt Beton im Laufe seiner Nutzung CO2 aus der Umgebungsluft dauerhaft auf und kompensiert so 25 bis 40 % der Emissionen, die bei Herstellung und Transport entstanden sind. Aufgrund seiner Langlebigkeit und damit Nachhaltigkeit (die rechnerische Lebensdauer liegt zwischen 75 und 200 Jahren) sowie seiner Eignung als Energiespeicher für thermische Bauteilaktivierung ist der Baustoff ein starker Partner für eine klimafitte Zukunft. „Beton ist beispielsweise ein Produkt, das regional produziert und verarbeitet wird – auch das wird positiv in die Umweltbilanz miteingerechnet“, weiß Erwin Otterbein. Bei Stöckl wird Beton außerdem in einer eigenen Anlage recycelt und für die Wiederverwendung aufbereitet. „Die Grenzen des Betons sind die Grenzen unserer Fantasie“, zitiert Jannik den deutschen Bauingenieur und Hochschullehrer Bernd Hillemeier. Diese Maxime bewahrheitet sich jeden Tag aufs Neue.
Doris Martinz

 

Stöckl in Zahlen:

Firmengründung: 1921
Standorte: Zentrale in Erpfendorf, S-Beton GmbH & Co KG in Schneizlreuth, Bayern
Anzahl Mitarbeiterinnen: ca. 60
Anzahl der Geräte: ca. 70 (Bagger, Unimogs, Lader, Schneepflüge, Fahrmischer, Kipper, Betonpumpen, und -förderbänder …)
Anzahl Betonfuhren im Jahr: ca. 12.000

Weitere Leistungsbereiche:
• Produktion und Auslieferung von ca. 70.000 m3 Sand und Kies/Jahr
• Erd- und Wegebau
• Transport
• Schneeräumung
• Baurecycling durch das Tochterunternehmen SFK Baurecycling GmbH
• PV-Anlage mit 420 kWp für Grünstromerzeugung