Der Hyundai Kona Elektro im Familien-Test – über Sphären-Klänge, „Zocker-Feeling“ und ein unbändiges Will-Haben-Gefühl.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Der Kona Elektro ist einfach erstaunlich, mega, fantastisch. Zugegeben, ich bin sehr begeisterungsfähig. Dieses Auto hat aber auch meine Tochter und ihren Schatz begeistert (17 und 20) – und sogar meinen Mann. Und der ist nun emotional wirklich schwer aus der Reserve zu locken. Doch der Reihe nach: Der erste Blick auf das E-Car: Ja, vollkommen OK, ansprechend, ich vergebe sieben von zehn Punkten. Drinnen – alles gut, aufgeräumt, auch die Mittelkonsole ist optisch ansprechend. Martin Steinbacher, Autoverkäufer bei Sparer in St. Johann, startet. Eine Melodie erklingt, sie erinnert meine Tochter und ihren Freund später an eine Szene in „Transformers“. Für mich klingt sie einfach „spacig“, sie sagt quasi „Willkommen in der Zukunft“. Finde ich total cool, fühle mich schon jetzt wie in einem Raumschiff.
„Läuft schon“, sagt Martin. Zu hören ist – bis auf die Melodie – fast nichts. In ein paar Minuten gemeinsamer Fahrt ist alles erklärt, ich düse los. Mit Automatik-Getriebe bin ich mittlerweile ja schon vertraut, kann ich inzwischen sogar genießen. Die Sitzposition ist erhöht – super! Für die ersten Kilometer wähle ich den Modus „Eco“. Sofort bin ich beeindruckt von der Spritzigkeit des Wagens, von der schnellen Beschleunigung beim Überholen. Und von diesem feinen, angenehmen Feeling beim Fahren. Das ist Surfen, Segeln, Cruisen – und nicht Autofahren, wie ich es von meinem „Stinker“ kenne. Ich schalte auf den Modus „Sport“, und schon wird es „knackig“: Beim leisesten Antippen des Gaspedals „springt“ der Kona nach vorn und will „fliegen“. Später gebe ich bei passender Gelegenheit einmal richtig Gas – und bin im siebten Himmel. Die 204 PS, in Sekundenschnelle verfügbar, zaubern mir ein glückliches Grinsen ins Gesicht. Yeah! Bin gespannt, was mein Mann sagt.
Vollgas-Partie
Mein Mann hat zuvor noch nie selbst ein E-Mobil gelenkt, er war bisher nur Copilot. Wir fahren gemeinsam ein Stück, auf der ersten Geraden gibt er Gas. Ganz ehrlich: Ich kann mich nicht erinnern, wann ich meinen Mann zum letzten Mal so strahlen gesehen habe, er ist sofort Kona-Fan. Immer wieder gibt er Vollgas, reizt die Beschleunigung voll aus – und meine Nerven auch. Ich habe ja Verständnis für seine Reaktion – aber auch der Kona ist nur ein Auto, und es gibt Gegenverkehr, es gibt Kurven, es könnten plötzlich Hindernisse auftauchen. Ich hänge einigermaßen verkrampft am Griff oberhalb der Beifahrertür.
Nach der ersten Euphorie kommt auch bei ihm die Phase des Genusses. Gas geben, mit der Rekuperation bremsen, wieder beschleunigen. „Da wird man wieder zum Kind“, sagt er und grinst von einem Ohr zum anderen. Am nächsten Tag ist er alleine unterwegs, und ich frage ihn, wie ihm das Auto bergauf (es gibt da eine ziemlich steile Strecke am Angerberg) gefallen habe. „Keine Ahnung“, sagt er, „bin geflogen“.
Absolut begeistert sind auch meine Tochter und ihr Freund, beide sind nach einer einminütigen Einweisung startklar. Ich sehe ihnen zu, wie sie wegfahren und höre dabei zum ersten Mal, wie sich der Kona von außen anhört: wie ein kleines Raumschiff, das in andere Sphären entschwindet. Sooo lässig! Die beiden können gerne ein wenig durch die Gegend fahren – der Kona fährt ja sauber und hat eine Reichweite von bis zu 455 Kilometer. Mehr hat mein jetziges Auto auch nicht.
Diebische Freude
Aus Gewohnheit fahre ich am nächsten Tag für den Weg von zuhause (Mariastein) nach Kitzbühel auf die Autobahn – und vergesse, dass ich ja kein „Pickerl“ habe. Sch … Aber da ich nun schon einmal da bin, nutze ich die kurze Strecke und überhole alle anderen Autos mit guten 130 km/h. Die darf ich nämlich mit meinem E-Car fahren. Die Gesichter der Überholten (es sind auch Fahrer richtig großer, teurer Autos dabei): unbezahlbar. Von mürrisch über ungläubig bis bewundernd ist alles drin. Martin hat mir erzählt, dass der Kona – wenn man den Tempomat einschaltet – automatisch bremst, wenn ein Fahrzeug vor ihm langsamer fährt. Und dass man die Hände vom Lenkrad nehmen kann, weil das Auto 13 Sekunden lang selber lenkt, bevor ein Signal kommt, dass man ans Steuer greifen soll. Dieses E-Car könnte eigentlich autonom fahren – wir dürfen nur noch nicht. Aber dass die Technologie schon da ist, das merkt man auch, wenn im fließenden Verkehr plötzlich jemand vor einem zum Stehen kommt oder ein Hindernis auftaucht: Der Kona gibt in diesem Fall ein Warnsignal ab – auch sehr cool (Notbremsassistent heißt das). Der Wagen kann noch unzählige Sachen mehr, er meldet sich, wenn man die Spur nicht hält, warnt vor dem toten Winkel und vor Querverkehr hinter dem Wagen und mehr. Ich will und kann das hier gar nicht alles aufzählen, habe auch nicht alles ausprobiert in den paar Tagen. Was ich noch super finde: Der Kona ist als SUV gebaut, aber als zierlicher SUV. Das heißt: Parken ist null Problem, den quetscht man überall hinein. Aufgefallen ist mir auch, dass die Lenkung einen engen Radius hat, das finde ich beim Wenden super angenehm.
Im Kofferraum haben meine beiden großen Klappboxen zum Einkaufen Platz – mehr brauche ich nicht.
Zum Thema Rekuperation
Martin hat mir gezeigt, wie man mit den beiden Hebeln links und rechts direkt unterhalb des Lenkrads die Rückgewinnung der Bremsenergie steuern kann. Wer die Reichweite des Autos zur Gänze ausreizen will, spielt sich hier mit den beiden Hebeln. „Das ist wie beim Zocken am Computer“, meinen meine „Jungen“. Ich dachte zuerst, ich würde die Hebel wohl gar nicht bedienen und auf die gute alte Bremse setzen. Aber nichts da, auch ich verlangsamte mit der Zeit über die Rekuperation. Einfach, weil es Spaß macht und super funktioniert.
Fazit: Mit dem Kona ist Autofahren ein ganz neues Erlebnis, es hebt die Fortbewegung für mich auf ein völlig anderes Level. Eines, die einfach irre viel Spaß macht. So viele PS kann ein Benziner oder Dieselfahrzeug wohl gar nicht haben – bei der Beschleunigung auf kurzen Strecken hat das E-Car die Nase vorn. Und das bedeutet auch Sicherheit. Für mich und meine Familie ist der Kona ein Traumauto. Wir überlegen gerade, wie wir aus dem Leasingvertrag, den wir für unseren „Stinker“ abgeschlossen haben, herauskommen. Eine Photovoltaikanlage am Dach wäre dann auch noch super. Mal sehen …
Doris Martinz
Das Auto wurde uns zur Verfügung gestellt von Auto Sparer
Standort Hyundai und Jeep
Niederhofen 14a
6380 St. Johann in Tirol
www.auto-sparer.at